Weihnachten Oder Das Fest vom Licht am Ende des Tunnels

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Nun ist bald Weihnachten. Es kommt genauso überraschend wie im jedem Jahr, nur diesmal unter denkwürdigen Rahmenbedingungen.
Was feiern wir nochmal an Weihnachten? Genau, Jesu Geburt. Zumindest offiziell. Das Coole daran ist ja, dass auch Atheisten von den Feiertagen und vom Beschenktwerden profitieren, was ich früher immer ein wenig ungerecht fand.

Dennoch ist Weihnachten aktueller denn je:
Mit Jesu Geburt feiern wir, dass inmitten einer politisch schwierigen und insgesamt dunklen Zeit, dieser kleine Junge auf die Welt kam, der eine unglaubliche Kraft in sich hatte und es zunehmend verstand, sich in Menschen hineinzuversetzen und diesen Menschen den Glauben nicht an ihn, sondern an sich selbst zurück zu schenken. Der es verstand, ein Licht anzuknipsen, wo es vorher dunkel war. Der einfach aufgrund seiner Erscheinung Hoffnung zu wecken vermochte. Hoffnung auf Heilung, Hoffnung, von seinem Licht und seiner Tiefgründigkeit etwas abzubekommen, um selbst ein wenig geheilter durch die Welt gehen zu können. Und der denjenigen Menschen, die aufrichtig darum baten, etwas von seinem Licht abgab.

Dass dieser Mensch geboren wurde, feiern wir jedes Jahr aufs Neue. Mehr oder weniger bewusst, da es meist viele Wochen vor dem großen Fest doch vielmehr darum geht, für all die Lieben im eigenen Umfeld eine kleinere oder größere Kleinigkeit aufzutreiben, um ihnen eine Freude zu machen. Doch verhält es sich genau so. Es ist nicht das Fest der Geschenke. Schon gar nicht das Fest der Hektik oder des Geldausgebens.

Es ist – für mich – das Fest, an dem wir uns bewusst machen dürfen, dass auf dunkle und schwierige Zeiten wieder leichtere und hellere kommen.

Es ist das Fest der Hoffnung, das Fest des Lichts am Ende des Tunnels. Das Fest der Freude und der Vorfreude. Das Fest der Dankbarkeit. Dankbarkeit darüber, es bis zum gegenwärtigen Jetzt geschafft zu haben.

Und genau so sehe ich Weihnachten auch in diesem Jahr.
Es ist das Fest der Hoffnung, des Lichts am Ende des Tunnels.

Über dieses Jahr 2020 muss ich nicht viel schreiben, das hat jeder und jede von uns ganz individuell erlebt. Was ich definitiv nicht denke, ist, dass es ein Jahr „für die Tonne“ war. Nein. Ich durfte so viele Segnungen erfahren, so viel Glück und Freude in alten und neuen Freundschaften erleben, ich durfte in meiner Familie Geborgenheit erleben und am Arbeitsplatz Erfüllung, Erfolg und Weiterentwicklung. Dieses Jahr war ganz und gar nicht für die Tonne. Auch wenn es schwierig war.

Aber ich bin mir bewusst darüber, dass ich es verdammt gut hatte und noch habe.
Alle in meinem engeren Umfeld sind gesund geblieben, was für ein Glück. Ich auch.

Klar bin ich auch ein wenig des Pandemiethemas müde. Und ich sehne mich, wie die meisten anderen auch, nach der Rückkehr von Normalität, von Nähebekundungen, und von Gemeinschaftlichkeit. Ich sehne mich danach, mit einem Freund oder einer Freundin auf ein Getränk in eine Kneipe gehen zu können, oder mal wieder bis in die Nacht hinein so richtig abzutanzen. Nach Kontakt ohne Maske, ganz unbeschwert, danach, sich auch mal laut anzulachen oder meinetwegen beim Angelachtwerden auch mal ein Aerosol abzubekommen. Denn was uns als Menschen immer schon ausgemacht hat: Wir atmen alle dieselbe Luft. Ein und aus.

Ja, auch ich vermisse das schmerzlich. Meine Seele lebt vom Miteinander und davon, Gemeinschaftlichkeit und Vertrautheit leben zu können.

Da ich immer noch das große Glück habe, nicht gewollt oder ungewollt alleinstehend zu sein und mir kein „Ich hasse Menschen“-T-Shirt anziehen zu müssen, habe ich mit meiner Familie diese Zeit bis hierhin gut überstanden und immer wieder auch aktiv bewältigt. Irgendwie so, wie die meisten von uns.

Nun naht das Weihnachtsfest. Das Fest, an dem wir der Geburt Jesu auf der Erde gedenken, der Licht in die damalige Gegenwart gebracht hat. Inmitten einer dunklen Zeit wurde es heller. Allein durch die Geburt eines besonderen Menschen.

Auch heute fühlen sich viele Menschen im Dunkeln. Einsam, traurig, enttäuscht, frustriert, alleingelassen von Familie oder Politik oder ihrer eigenen inneren Kraft.

Am Ende dieses Corona-Jahres brauchen wir alle ein wenig Licht. Ein wenig Hoffnung, und den Glauben auf eine bessere Zeit. Egal ob wir auf hohem Niveau jammern oder gerade wirklich einfach nicht mehr können.

Nun ist die Frage, in welcher Form dieses Licht in unserer Gegenwart erscheinen könnte. Ist es der Impfstoff? Ist es die hilfsbereite Nachbarin? Der Kollege mit dem immer offenen Ohr? Die Freundin mit dem großartigen Humor? Oder ist es das Dach über dem Kopf und die Dankbarkeit für die alltäglichen Segnungen, deren Existenz wir längst für selbstverständlich nehmen?

Ja, wir brauchen in dieser Zeit ein Weihnachten, das uns Hoffnung gibt. Das uns aber auch sagt: Mache Dich auf. Warte nicht bis das Licht zu Dir kommt, sondern mache Dich auf und gehe (aktiv) dorthin, wo Du das Licht findest.

Und so ist es, wie so oft im Leben, eine Mischung aus Hoffnung und Wirksamwerden.

Wir können versuchen, selbst Licht zu sein. Die Augen und Sinne zu öffnen für den Nächsten, dem es nicht so gut geht wie uns. Wir können im Straßenverkehr einmal jemanden vorlassen, anstatt unserem Vordermann dicht aufzufahren. Wir können innerlich langsamer werden. Wir können auch über dem MNS mit den Augen lächeln und zum Abschied ein herzliches „Und schön negativ bleiben!“ loslassen, oder wenigstens „Einen schönen Tag!“. Das ist so leicht. Und wir bekommen immer etwas Nettes zurück.

Und gleichzeitig dürfen wir hoffen, aber auch davon ausgehen, dass wir selbst vom Licht gefunden werden. Nichts bleibt wie es ist, das ist uns allen bewusst. Wir haben ganz viele Turbulenzen überstanden und bewältigt, viele von uns werden allmählich pandemiefester. Da das Leben zyklisch verläuft, geht es nach der Talfahrt wieder bergauf. Den Glauben daran beizubehalten, zeugt von Resilienz.

Ich wünsche uns allen diese Resilienz! Diese Mischung aus Vertrauen, dass sich die Dinge auch weiterhin fügen werden, aus dem Glauben daran, dass wir in der Lage sind, mit schwierigen Situationen umgehen zu können, und die Kraft des inneren Lichts, dort wirksam zu werden, wo wir gebraucht werden.

Dann wird es Weihnachten, nicht nur im Dezember.

Leitfaden für alle die sich beruflich wie Versager fühlen

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Ein Leitfaden für alle die sich im Rahmen einer beruflichen Situation wie Versager(innen) fühlen.

 

Ihr seid nicht die Einzigen

Die Arztpraxen sind voll von Menschen mit psychischen Beschwerden. Auch wenn man bei den anderen Menschen im Wartezimmer immer denkt, die hätten etwas anderes. Mindestens ein Drittel ist wegen ihrer Psyche dort.

Falls Ihr zum ersten Mal diese Erfahrung macht: Einmal Psyche muss nicht heißen „immer Psyche“. Ihr könnt wieder auf die Beine kommen. Und im Wiederholungsfall schafft Ihr es auch dann. Wichtig ist, dass Ihr Euch selbst ernst nehmt. Ernster als Ihr Eure Chefs nehmt, Eure Kollegen, Euren Job. Denn ohne Euch und Eure Gesundheit funktioniert alles andere auch nicht.
Dass Ihr nicht die Einzigen seid, soll nicht heißen, dass Ihr Euch nicht so anstellen sollt. Im Gegenteil! Es soll auch nicht heißen, dass ein Indianer keinen Schmerz kennt. Sondern dass es, schon lange, kein Tabu mehr ist. Es ist keine Schande, innerhalb von menschenunfreundlichen Rahmenbedingungen an seine Grenzen zu kommen. Im Gegenteil. Es zeigt dass Ihr Menschen seid und keine Roboter.

Also – liebt Euch selbst und DANN alle anderen. Es lohnt sich. Versprochen.

Denkt nicht zu weit voraus
Es hat einen Sinn, dass es einen Horizont gibt. Den gibt es auch in Eurem Leben, Eurem Denken und Fühlen. Jeder von Euch hat eine Grenze des Leistbaren. Niemand kann unendlich lange oder unendlich viel powern. Auch Menschen die Euch so vorkommen als hätten sie schier unerschöpfliche Reserven, haben sie nicht. Es sieht nur so aus!
Menschen die über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg ihren Körper und die Signale die er ihnen sendet, ignorieren, „brauchen“ irgendwann den großen (gesundheitlichen) Knall, damit sie zur Ruhe kommen. Denn unser System ist auf diese Überlastung nicht ausgelegt.

Daher sorgt lieber rechtzeitig immer mal wieder für Auszeiten und Pausen. Sie retten Euer Leben. Das meine ich ernst.

Und die anderen?
Zerbrecht Euch nicht den Kopf darüber, was Eure Kollegen, Chefs, Ärzte, Familien und Freunde von Euch denken.

Ihr seid erschöpft von unzähligen Anstrengungen, „gut“ zu sein, Euren Job gut zu machen, vielleicht auch tolle Eltern zu sein, Freunde, Töchter, Söhne, usw. Ihr habt sicher schon seit längerem versucht, Euch zu so verhalten dass man Euch Euer Leiden nicht anmerkt. Aber es nützt nichts. Je mehr Ihr es zu verdecken versucht, desto eher kommt es über Euch.

Daher: Selbstfürsorge rockt, neinsagen auch. Es ist okay wenn Ihr Euch mal rauszieht. Auch wenn es sich zuerst merkwürdig, ungewohnt und irgendwie falsch anfühlt. Auch wenn Ihr das Gefühl habt, Ihr würdet Eure Kollegen hängen lassen.

Aber denkt mal dran: Ihr vertretet Eure Kollegen doch auch, wenn diese mal krank sind oder aus anderen Gründen ausfallen. Und in dieser Richtung ist die Unterstützung und Entlastung für Euch selbstverständlich. Das steht auch Euch zu. Jederzeit.

Und übrigens: Was andere über Euch denken, könnt Ihr zum einen nicht beeinflussen, geht Euch zum anderen auch gar nichts an, und außerdem sagt es sowieso meist mehr über diese Menschen aus als über Euch. Und schon gar nicht sagt es etwas über Euren Wert als Mensch aus. Also ruhig Blut – mit Selbstfürsorge seid Ihr auf dem richtigen Dampfer. Ischwör.

Lasst es zu, dass es Euch so geht wie es Euch geht
Teilt Euch mit, wo Ihr Vertrauen genießt. Geht zum Arzt, öffnet Euch Euren engsten Freunden. Ihr seid diejenigen, die für jeden Eurer Freunde Verständnis habt, helft wo Ihr könnt, immer da seid wenn es jemandem nicht gut geht. Nun seid Ihr dran. Ihr habt jede Unterstützung verdient. Euer System braucht nun Zeit, die Ihr Euch für Euch selbst nehmt. Ihr seid nicht allein damit! Eine Depression (wer das Wort nicht mag, sagt „Burnout“, aber das ist nur eine andere Bezeichnung für dieselbe Erkrankung) braucht in etwa so lange bis es Euch wieder gut geht, wie sie brauchte, um zu entstehen. Das muss nicht heißen, dass Ihr Euch so lange krankschreiben lassen müsst. Es heißt aber, dass Ihr Euch jetzt umso mehr erlauben dürft, umso selbstfürsorglicher zu sein.

Wie gesagt: Ihr würdet für Eure beste Freundin oder Euren besten Freund doch auch alles an Unterstützung geben oder organisieren was geht? Na also. Jetzt seid Ihr selbst Eure beste Freundin oder Euer bester Freund. Endlich. Also ran ans Telefon und Termine machen.

Ihr seid einzigartig
Ihr seid mit Sicherheit ganz wunderbare Menschen… liebenswert, gesellig, freundlich, hilfsbereit, tolle Freunde und Familienmitglieder usw., und könnt mit Sicherheit die halbe Welt retten.
Nur ist jetzt Euer eigener Akku gerade leer. Ein Motor, der ständig im roten Bereich läuft, ist meist eher früher anstatt später defekt und muss ausgetauscht werden.

Euer Körper und Euer Seele sind sehr erfinderisch wenn es darum geht, Euch zu einer Pause zu zwingen. Das kann weit über psychosomatische Beschwerden, chronifizierte psychische oder physische Erkrankungen hinausgehen. Ich habe lange genug in Rehakliniken gearbeitet um zu wissen: Das geht bis hin zum Schlaganfall, zur Embolie, ja bis zum Herzinfarkt.

Je länger Ihr Euer Befinden negiert und Eure Gesundheit nicht ernst nehmt, desto eher wird sich Euer Körper, Eure Seele melden.
Es ist lebenswichtig, dass Ihr Eure Körpersignale ernst nehmt. Eure Müdigkeit, Eure Erschöpfung, Eure Unlust, Eure zunehmende Genervtheit, Euren Blutdruck, was auch immer Euch zum Arzt treibt.

Ihr seid – immer noch – einzigartig!

Ihr seid es wert, dass Ihr Euch um Euch selbst kümmert und Euch endlich ernst nehmt und Eure Gesundheit unterstützt. Und nicht immer weiter und weiter fordert, bis nichts mehr geht und Ihr heulend auf dem Sofa oder am Arbeitsplatz zusammensinkt. Ob ich das auch kenne? Ratet mal.

Und nochmal das mit der Unterstützung
Dachtet Ihr bisher auch stets, das trifft immer nur die anderen?
Weit gefehlt, denn so ging es mir auch.
Seid Ihr auch unsicher was mit Euch los ist, weil Ihr Euch irgendwie anders fühlt als früher? Als sonst? Irgendwie nicht mehr „richtig“? Vielleicht sogar irgendwie unverstanden?

Traut Eurem Bauchgefühl.

Und dann: Holt Euch unbedingt (!) Unterstützung. Teilt Euch mit. Eurem Arzt, einem Psychotherapeuten, einem Coach oder Supervisor – alles natürlich auch in weiblicher und transgender Form denkbar, möglich und gemeint. Hauptsache der Kontakt stimmt. Wie, bei Psychotherapeuten kommt man nicht unter? Wer sagt das? Okay, dann sage ich: Versucht es selbst. Wenn Freund oder Freundin XY eine bestimmte Erfahrung von einem Dreivierteljahr Wartezeit gemacht hat, so muss das nicht auf Euch zutreffen. Es gibt Schwankungen, manche Therapeuten können mit nur wenig Wartezeit mit Euch einen Therapiezeitraum starten. Und ein Vorgespräch muss inzwischen jeder Therapeut zeitnah anbieten. In dem Vorgespräch wird entschieden, wann es wie und wo weitergeht. Ausreden gelten nicht! Ihr seid es wert, dass es Euch besser geht. Und wenn Ihr doch mal unsicher seid, ruft jemand an der sich damit auskennt. Das darf auch ein Freund/ eine Freundin sein, oder die Telefonseelsorge, eine Selbsthilfegruppe oder eben Euer Arzt. Der versteht Euch nicht? Sucht Euch einen anderen! Ihr lebt auf dem Land und es gibt nicht so viele? Dann gibt es mit Sicherheit einen der ein bisschen verständnisvoller ist als Euer derzeitiger… es geht IMMER etwas besser. Und es gibt einen Weg dahin!

So, und jetzt wünsche ich Euch, dass ihr folgendes wisst:

  • Niemand hat je behauptet dass man immer stark sein muss. (Was beutet dieses „stark“ eigentlich?)
  • Niemand hat je behauptet dass man nur dann ein wertvoller Mensch ist, wenn man immer aussieht und dreinschaut wie in der Margarinewerbung.
  • Niemand hat je behauptet dass man immer alles mit sich allein ausmachen muss.
  • Ihr seid wertvoll – wundervoll – einzigartig – liebenswert! (Ja, ich weiß das, obwohl ich Euch nicht kenne. Euer Wesenskern ist genau so.)
  • Was andere über Euch denken oder sprechen, hat nichts mit Eurem tatsächlichen Wert als Mensch zu tun.
  • Was andere über Euch denken oder sprechen, sagt IMMER etwas über sie selbst aus, höchst selten aber etwas über Euch.
  • Glaubt nicht immer was Ihr über Euch selbst denkt.
  • Ihr habt es verdient dass es Euch gut geht.
  • Ihr verdient Respekt, Würde und Wertschätzung.

 

Noch Fragen?

Dann einfach melden.

Oder weiterlesen: http://hoffmann-coaching.de/psychischkrankfoerdertgesundheit/

Herzlichst,

Eure Barbara