Vorbilder – Brauchen wir eine neue Vorbildkultur?

Hervorgehoben

11057475_901397719921181_2502045452089733494_n-Eine Freundin inspirierte mich unbeabsichtigt zu diesem Blog – das sind meist die besten! – Richtig, die besten Freundinnen, und die besten Blogs.
Diesen Artikel gibt es übrigens auch als PDF.

Ich hatte einen Artikel, in dem sie interviewt wurde und über ihre Art, mit bestimmten Herausforderungen des Lebens umzugehen, mit den Worten „Du bist mein Vorbild!“ kommentiert, woraufhin sie sich bedankte und ergänzte, dass Vorbilder doch eigentlich nicht nötig sein sollten. Ich denke, dass ich weiß wie sie es meinte. Jeder soll so leben wie er es aus seiner inneren Überzeugung für gut und richtig befindet, und wie es seinem ureigenen Wertesystem entspricht. Das finde ich auch, mit der Einschränkung, dass es für manche Menschen Werte gibt, die ich nicht unterstützen würde, siehe aktuelle Anti-Einwanderungskampagnen und ähnliches.

Aber wo sind die vielen Vorbilder eigentlich hin?
Gerade ist Helmut Schmidt gestorben. Er war ein Vorbild des rückratvollen Handelns. Er stand für Klarheit und Besonnenheit, Authentizität und Integrität. Er hat seine Werte gerade heraus vertreten. Es war für seine Umgebung nicht immer einfach mit ihm, aber er war – ein Vorbild. Einige andere verstorbene Politiker waren Vorbilder. Es gibt prominente Vorbilder aus Musik, Film, Kunst, eigentlich überall. Aber wo?

Und was bedeutet es eigentlich, ein Vorbild zu sein? Welche Menschen sind vorbildlich?

Vorbild – was ist das?
Für mich ist das so: Wenn ich die Gedanken, Worte (geäußerte Gedanken) oder Handlungen einer Person gut und nachahmenswert finde, bewerte ich deren Gedanken, Worte oder Taten als „vorbildlich“. Die finde ich gut. Diese Menschen sind integer, denn sie handeln 1:1 nach ihren Wertmaßstäben. Wasser predigen und Wein trinken ist out, unglaubwürdig und sicher nicht vorbildlich.

Ich hatte im Laufe meines bisherigen Lebens auch einige Vorbilder. Da waren Dozenten, Anleiterinnen in meinen Praktika, der/die eine oder andere Kollege/ Kollegin war für mich ein Vorbild, auch waren einige meiner Vorgesetzten für mich vorbildlich, sodass ich gerne von ihnen lernte. Auch mein Partner ist für mich in vielen Dingen ein Vorbild.

Von Vorbildern kann ich lernen. Das Leben ist für mich ein stetiger Lernprozess. Und wenn es Menschen gibt, bei denen es mir Spaß macht, von ihnen zu lernen und mir „eine Scheibe abzuschneiden“, wie man bei uns sagt, dann sind diese Menschen Vorbilder für mich. Und das finde ich nichts Schlechtes!
Im Gegenteil! Wer gern lernt, lernt auch gern von anderen.
Wir lernen stetig, während unseres gesamten Lebens, ob uns das bewusst ist oder nicht. Fertig sind wir erst, wenn der Deckel zu ist. Und selbst dann geht die Reise weiter, zumindest in meinem Weltverständnis.

Vorbilder haben etwas zu geben. Vorbilder wissen häufig gar nicht, dass sie für andere Menschen, und sei es auch nur ganz vereinzelt, ein Vorbild sind. Aber sie leben etwas Wert-volles vor, dem man nachfolgen möchte. Eltern können (vielleicht „sollten“, aber ich finde die Möglichkeit der freien Wahl besser als das Äußern von Erwartungen) Vorbilder für ihre Kinder sein. Alle „Erziehung“ nützt nichts, wenn das, was man erwartet, nicht auch konsequent vorgelebt wird. Kinder lernen durch abgucken, nicht durch zuhören.

So ist es auch mit den Erwachsenen! Wir beobachten stetig das, was um uns herum passiert, und vor allem bewerten wir die Dinge um uns herum. Von morgens bis abends.

Vom Vorbild zum Rückzug
Und weil wir so vieles schon erlebt haben, darunter viele Verletzungen und häufig wenig Wertschätzung, haben wir es uns angewöhnt zu sagen, dass wir nur noch unsere eigenen Regeln machen. Wir richten uns nach keinem anderen mehr, nur noch nach uns selbst. Sollen die anderen doch ihr Ding machen.
Aber was ist so schlimm daran, sich erst einmal wohlwollend einzugestehen, dass da jemand ist, dessen Verhalten oder Gedankengut einem irgendwie zusagt und gefällt? Auf Facebook verteilen wir freigiebig Likes, warum nicht auch im richtigen Leben?
Wir können täglich in den Nachrichten sehen und hören, was auf unserer Welt los ist. Gibt es für uns noch Vorbilder aus dem öffentlichen Raum?
Fällt Dir spontan jemand ein, den Du als Dein Vorbild erachten würdest? Und ist diese Person prominent oder eher nicht?

Vorbilder als Wegweiser

Natürlich können wir unsere eigenen Regeln machen, das ist auch gut und gesund. Vorbilder stehen aber auch für sich und machen ihr eigenes Ding. Das sollten wir auch tun. Dazu gehört, die eigenen Wertmaßstäbe zu entwickeln. Es kann aber hilfreich sein, sich umzuschauen, wo es bereits Gedankengut gibt, das uns auf unserem Weg dienlich sein könnte. Vorbilder können Wegweiser sein. Wir müssen es ihnen ja nicht sagen. ;)

Vorbildkultur – eine Kultur der Ehrlichkeit
Ich glaube, dass eine neue Kultur der Vorbilder vielen von uns wirklich gut tun würde. Ich habe mehrere Vorbilder. Darunter sind Menschen aus meinem direkten Umfeld, Menschen aus meiner Vergangenheit, Menschen die schon längst gestorben sind. Aber deren Geist wirkt noch immer nach. Sie haben Gedanken und Taten hinterlassen, die mir gefallen haben. Und deren Grundeinstellungen und Haltungen, die diese Taten motiviert haben, finde ich nachahmenswert. Einfach toll, weil diese Menschen einen guten Geist hinterlassen haben, den ich weitertragen möchte. Das ist doch vorbildlich, wenn Menschen einen guten Geist im Zusammenleben erzeugen!

Wenn wir ausschließlich unsere eigenen Regeln leben, fehlt uns die Orientierung. Wir igeln uns ein, ziehen keine Vergleiche mehr (wichtig im sozialen Miteinander), und nehmen an, wir hätten die Weisheit und die Wahrheit für uns gepachtet. Ist das hilfreich für uns? Für unsere Kinder? Für unsere Zukunft?


Vorbilder vermitteln Werte-Orientierung.

Anke Schröder, Vlotho

Anke Schröder, Vlotho

Werte wie Integrität, Ehrlichkeit, Selbstfürsorgefähigkeit, Kommunikationsfreude, Geselligkeit, Einsatzfreude, Hilfsbereitschaft, und vieles mehr.
Was vergeben wir uns, wenn wir über unseren Tellerrand blicken, und nach Menschen Ausschau halten, von denen wir lernen können? Und die ihre Werte so vertreten und leben, dass wir auch noch gerne von ihnen lernen? Am leichtesten lässt sich bekanntlich das lernen, was uns leicht fällt, und was mit positiven Emotionen gekoppelt ist.
Wir surfen stundenlang im Netz, liken hier, überfliegen dort, finden jenes gut, dieses unmöglich. Schauen wir wieder mehr auf die echten Menschen um uns herum. Von denen können wir lernen. Wert-volle Dinge. Wir können uns selbst aufmachen und anderen vermitteln, was uns wichtig ist.

Gute Werte machen ein gutes Gefühl. Welche Menschen vermitteln uns dies?
Schauen wir uns um – es gibt sie! Auch bei Dir, ganz in Deiner Nähe.

Übrigens…
Der Artikel mit dem Interview, das mich zu inspirierte, meine Freundin ein Vorbild zu nennen, war übrigens dieser:
http://fruehesvogerl.blogspot.de/2015/09/wenn-ein-mensch-von-einem.html?m=1

Herzlichst,

Barbara Hoffmann
HOFFMANN Coaching und Beratung

Lebenswichtig – Werte für’s Leben

Hervorgehoben

„Lebenswichtig“ – was heißt das eigentlich?

Foto: Ulf Lautenbach

Foto: Ulf Lautenbach

Kürzlich unterhielt ich mich mit einer Kooperationspartnerin und lieben Freundin über den Begriff „lebenswichtig“. Wir kamen darauf, als wir konstatierten, was in unserem Leben wichtige Themen und Bedürfnisse seien. Bei uns beiden waren und sind dies Themen des Menschseins. Themen der Psychologie, der persönlichen Entwicklung, menschlicher Kräfte und Grenzen, Ressourcen und Abgründe, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sowie das, was den Menschen ausmacht, weiterbringt und im besten Fall gesund sein und glücklich fühlen lässt.

Für mich sind diese Themen wichtig, seit ich denken kann. Sie bestimmen meinen beruflichen Weg und meine persönliche Entwicklung. Ich will nicht stehenbleiben, sondern mich weiterentwickeln. Schritt für Schritt, in meinem Tempo. Daher beschäftige ich mich seit über einem Vierteljahrhundert gern damit, wie Veränderungen am besten gelingen können, und unterstütze Menschen gerne bei ihren persönlichen Veränderungsvorhaben. Unabhängig ob es vermeintlich kleine Änderungen in der Kommunikation mit anderen Menschen sind, oder ob es um berufliche Veränderungen geht, die die nächsten 20-40 Jahre bestimmen sollen. Veränderungen sind mein Lieblingsthema, beruflich wie persönlich. Auch ich habe schon viele kleine und größere Veränderungen in meinem Leben vorgenommen, die mich allermeist doch immer weitergebracht haben. Je mehr ich diese Schritte als Aufgabe und Wachstumschance begriffen habe, desto besser ist es mir gelungen, diese zu bewältigen.

Und durch diese vielen eigenen Veränderungen, sowie auch eine mir innewohnende Anlage, für Menschen und ihre Themen da sein zu wollen – und zu können, und dafür wichtige persönliche Grundlagen mitzubringen, sind die Themen des Menschseins für mich „lebenswichtig“ geworden.
Sie bestimmen mein Leben.
Und ich liebe es!

Lebenswichtig ist das,
… was in unserem Leben eine besonders wichtige Rolle spielt
… was uns glücklich stimmt
… was uns „im Fluss“ hält
… was uns gesund werden oder sein lässt
… was unser Herz/ unsere Seele berührt
… was wir lieben
… was wir gerne tun
… was wir über uns wissen
… was uns lebendig fühlen lässt
… was wir erkannt haben
… was direkt und unmittelbar mit uns zu tun hat
… was wir einfach nicht mehr wegdenken können – und wollen

Das, was lebenswichtig ist, kann sich – natürlich – im Laufe des Lebens verändern. Wenn wir darauf achten, was das für uns ist, sind wir immer wieder gut „an uns dran“. Dann sind wir achtsam und ungeschminkt ehrlich gegenüber unseren innersten Bedürfnissen und unseren wichtigsten Themen. Und das trägt uns auf unserem Weg durch das Leben.

Denn was für uns lebenswichtige Themen und Bedürfnisse sind, sollte uns ebensowenig fehlen wie Luft zum Atmen, Essen und Trinken für unseren Körper, Liebe, Wärme und Anerkennung für unsere Seele und für die emotionale Entwicklung, und Bildung für unseren Geist.

Herzlichst,

Ihre Barbara Hoffmann
Systemischer Coach (DVNLP)

Welche Werte zählen?

Hervorgehoben

Auf XING wurde ich zu einem Webinar mit dem Namen – halten Sie sich fest:
„Nur Sachwerte sind echte Werte“
…eingeladen. Dort geht es um Immobilien und entsprechende Geldanlagen.
Ich musste erst einmal meine Sprache wiederfinden, weil sich alles in mir gedreht hat!

Die Werte die für mich zählen und sich nahezu täglich vermehren, haben nicht mit Geld zu tun.
Keine Immobilie, kein Riesterplan, kein Fonds und kein Sparbrief kann je solch ein tiefes Gefühl von Glücklichsein erzeugen, wie die Werte, die für mich zählen.

Und ich wünsche allen die sich davon angesprochen fühlen, dass sie diese Form von Lebensglück ebenso finden und verspüren mögen.

Wen ich dabei unterstützen darf, der fühle sich gern zum Coaching eingeladen.
Sprechen wir über Ihre Werte.
Was ist Ihnen wichtig? Am Arbeitsplatz? In Ihrer Freizeit?
Was tut Ihnen gut? Was nicht?
Wo soll sich etwas verändern?
Und wie geht diese Veränderung?
Schauen wir uns das gemeinsam an.

Herzlichst,

Barbara Hoffmann

Bildquelle: Fotolia/ Schlierner